Suchtbelastete Familien haben ein Recht auf Familienleben. Gleichzeitig sind Kinder aus diesen Familien durch die Abhängigkeitserkrankung ihrer Eltern besonders belastet.
Kinder aus suchtbelasteten Familien bilden eine der größten Risikogruppen, selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln. Da die Suchterkrankung eines Angehörigen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern hat, weisen sie ein erhöhtes Risiko auf eine andere psychische Erkrankung zu entwickeln, wie zB. Ängststörungen, Depressionen, Schlafstörungen oder Persönlichkeitsstörungen.
Um mit dieser schwierigen Situationen fertig zu werden, nehmen Kinder gewisse Rollen innerhalb der Familie ein.
Rollen von Kindern aus suchtbelasteten Familien
Es wird von vier unterschiedlichen Rollenbildern ausgegangen, die Kinder innerhalb der suchtbelasteten Familie einnehmen.
• Die/ der FamilienheldIn:
Das Kind ist sehr tüchtig, der Stolz der Familie und fühlt sich auch für diese verantwortlich. Ein Gedanke dieses Kindes ist beispielsweise „Wenn ich mich nicht kümmere, dann passiert nichts.“
• Die/ der Sündenbock:
Wie der Rollenname schon vermuten lässt, macht dieses Kind Ärger und lenkt damit vom abhängigen Angehörigen ab. Meist wird dieses Kind kriminell oder hat früh Kontakt zu Alkohol und Drogen. Dabei denk es sich „Ich bekomme nur über Ärger Aufmerksamkeit.“
• Das verlorene Kind:
Es fällt nicht auf, geht keine persönlichen Beziehungen ein und hat auch keine eigene Meinung. Denn es denkt „ich bin nichts wert.“ oder „ich kümmere niemanden.“
• Die/ der Familienkasper:
Dieses Kind lenkt von der Spannung ab, in dem es Späße macht. Da es denkt „Ich darf nicht ernst sein.“
In Niederösterreich gibt es für Kinder suchtbelasteter Familien Unterstützung in Form des Projektes KIPKE. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, für Kinder mit psychisch kranken Eltern(teilen) in einer spezifisch belasteten Lebenssituation, präventiv tätig zu sein und Schutzfaktoren zu aktivieren, die einem erhöhten Erkrankungsrisiko entgegenwirken. KIPKE unterstützt Kinder und deren psychisch kranke Eltern bzw. Bezugspersonen in der Bewältigung von psychischen Erkrankungen innerhalb der Familie.
PSZ GmbH und Caritas St. Pölten bieten Beratungen für das Projekt KIPKE in allen Bezirken NÖs an.
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter:
PSZ NÖ
Caritas