(Neben)Wirkungen

rezeptorenAlkohol hat verschiedene Auswirkungen. Manchmal sind sie gewünscht, manchmal jedoch nicht. So wirklich kontrollierbar ist die Wirkung von Alkohol nicht. Das ist auch davon abhängig, wie sehr man an Alkohol gewöhnt ist. Je regelmäßiger man Alkohol trinkt, desto weniger schnell spürt man seine Wirkung. Doch Vorsicht, nur weil man die alkoholische Wirkung nicht spürt, heißt das nicht, dass der Alkohol keine Auswirkung auf den Körper hat. Das merkt man, wenn man betrunkene Menschen danach fragt, ob sie betrunken sind. Meistens merken diese ihren Rauschzustand gar nicht oder verharmlosen ihn.

Aber nicht nur die Wirkung von Alkohol an sich birgt Risiken. Allgemein bekannt ist, dass die Leber den Alkohol abbaut und dabei auch in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Welche Gefahren entstehen bei übermäßigen Alkohol im Körper tatsächlich?

Körperliche Folgen des langfristigen Alkoholkonsums

 

Wer regelmäßig große Mengen an Alkohol konsumiert kann seinen Körper und dessen Organe dauerhaft schädigen. Folgende Systeme sind besonders schnell betroffen:Intestin - cerveau - organe - anatomie - digestion - alimentation

Leber: Dauerhafter Alkoholkonsum führt zu einer Vergrößerung der Leber (Fettleber). Bei weiterem Konsumverhalten kann es zu einer Entzündung, einer sogenannten alkoholischen Hepatitis kommen. Eine Leberzirrhose tritt schlussendlich auf, wenn die Leber durch den Alkohol soweit geschädigt ist, dass sie ihre Stoffwechselfunktion nicht mehr ausführen kann. Dies führt unter anderem zu Blutgerinnungsstörungen und häufig auch zum Tod.

Bauchspeicheldrüse: Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung ist lebensgefährlich und kann trotz Heilung schwere Folgeschäden hinterlassen. In vielen Fällen entwickelt sich eine chronische Entzündung oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Nervensystem & Gehirn: Eine bekannte Folgestörung von langfristigem Alkoholkonsum ist die alkoholische Polyneuropathie. Es handelt sich um eine Nervenentzündung, die ein schmerzhaftes Kribbeln und Ziehen oder Lähmungen in den Beinen und Armen hervorruft. Durch den ständigen Alkoholeinfluss verliert das Gehirn an Substanz (Hirnatrophie) oder es entwickelt sich das Wernicke-Korsakow-Syndrom. Bemerkbar wird diese Erkrankung durch den Verlust des Arbeitsgedächtnisses. Es kommt also zu starken Gedächtnislücken, die dann mit Ausreden überspielt werden, die Betroffene jedoch selbst für wahr halten.

Herz-Kreislauf-System: Alkohol schwächt die Tätigkeit des Herzmuskels und erhöht somit das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden.

Muskulatur: Muskeln werden durch den dauerhaften Alkoholeinfluss schlechter mit Sauerstoff versorgt und es kommt zu einer verlangsamten Reaktionsfähigkeit und Muskelerkrankungen.

Verdauungssystem: Bei langfristigem Alkoholkonsum werden besonders die Mundhöhle, Speiseröhre und der Magen-Darm-Trakt belastet. Auf lange Sicht, können sich eher Entzündungen, Schleimhautrisse und aufbauend auf diese Schleimhautschädigungen sogar Geschwüre bilden.
Untersuchungen haben außerdem bewiesen, dass bei regelmäßigem Alkoholkonsum vor allem das Risiko für Mund-, Rachen- sowie für Speiseröhren- und Brustkrebs steigt. Bereits nach kurzer Zeit kann es auch zu Potenz- und Blutbildstörungen oder sogar Blutarmut (Anämie) kommen.

Achtung: Jahrelanger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Gehirnaktivität. Bei plötzlichem Absetzen kann wenige Stunden bis Tage das allgemein bekannte Delirium Tremens auftreten. Dieses äußert sich durch eine Veränderung der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins. Es kommt vor allem zu Störungen der Gedächtnisleistung, der Orientierungsfähigkeit, der Sprachfähigkeit und der Wahrnehmung, wie etwa Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Außerdem führt dieses sogenannte „Alkoholentzugssyndrom“ zu starkem Zittern, starken Unruhe- und Angstgefühlen, Schwitzen und Schlafstörungen. Diese Symptome sind jedoch auf keine andere Erkrankung im Gehirn oder Nervensystem zurückzuführen. Es ist unbedingt notwendig ein Krankenhaus aufzusuchen, da es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt!

Quellen: Gesundheit.gv.at
Pharmazeutische Zeitung

Stadien der Berauschung

Ganz grundsätzlich gibt es aber verschiedene Stadien der Berauschung, abhängig von der Promille, die man zu sich genommen hat.Tunnelblick!

0,1 bis 1,0 Promille: gehobene Stimmung, Wohlbefinden
ab 0,3 Promille
• leichte Verminderung der Sehleistung
• Nachlassen von Aufmerksamkeit, Konzentration, Kritik-/Urteilsfähigkeit, Reaktionsvermögen
• Anstieg der Risikobereitschaft
ab 0,8 Promille
• ausgeprägte Konzentrationsschwäche
• Einschränkung des Gesichtsfeld um 25 % (Tunnelblick) und verminderte Sehfähigkeit
• Reaktionszeit um 30-50 % verlängert
• Euphorie, zunehmende Enthemmung, Selbstüberschätzung
• Gleichgewichtsstörungen

1,0 bis 2,0 Promille: Rauschstadium
• weitere Verschlechterung der Sehfähigkeit, des räumlichen Sehens
• gesteigerte Enthemmung und Verlust der Kritikfähigkeit
• Reaktionsfähigkeit erheblich gestört
• Gleichgewichtsstörungen
• Verwirrtheit, Sprechstörungen
• Orientierungsstörungen

2,0 bis 3,0 Promille: Betäubungsstadium
• starke Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen
• Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen
• kaum noch Reaktionsvermögen, Muskelerschlaffung
• Verwirrtheit
• Erbrechen

3,0 bis 5,0 Promille: Lähmungsstadium
ab 3,0 Promille:
• Bewusstlosigkeit
• Gedächtnisverlust
• schwache Atmung
• Unterkühlung
• Reflexlosigkeit
ab 4,0 Promille:
• Lähmungen
• Koma mit Reflexlosigkeit
• unkontrollierte Ausscheidungen
• Atemstillstand und Tod

Quelle: BZgA