Die Shisha ist eine Wasserpfeife und hat sich über den Iran in den arabischen Raum ausgebreitet. Im türkischen Sprachraum ist sie auch als Nargile bekannt, Hookah oder Goza sind weitere Bezeichnungen.
Es ist nicht ganz klar, ob die Wasserpfeife in Indien oder Afrika ihren Ursprung hat. Die erste Shisha soll aus einer Kokosnuss und einem Bambusrohr gebaut worden sein. Im 20. Jahrhundert hat sich der Konsum der Pfeife auch in Europa verbreitet.
Das Besondere an der Shisha ist, dass sie vorwiegend in Gesellschaft geraucht wird. Sie ist Lebenseinstellung und dient bei festlichen Anlässen als Mittel der Gastfreundschaft und des Zusammenseins. Auch das gemeinsame Entspannen steht hier im Mittelpunkt („chillen“). Seit den 90-er Jahren hat sich die Shisha zum Kultursymbol entwickelt.
In einem Glasgefäß, das einer Vase ähnelt, befindet sich das Wasser. Die Rauchsäule besteht aus Metall und ist schön verziert. Ein Tabakkopf aus Ton und Löchern wird auf die Rauchsäule gesteckt. Dahinein kommt der Wasserpfeifentabak dessen Geschmacksrichtungen wählbar sind. Es ähnelt den Sorten in einem Eisgeschäft von schokoladig bis fruchtig. Auch gibt es Rauchmischungen, die nicht aus Tabak bestehen. Über den Tabak kommt eine Metallfolie oder ein Sieb, worauf eine glühende Kohle gegeben wird. Diese darf aber den Tabak nicht berühren.
Der Tabak verschwelt und produziert den Rauch. Über einen Schlauch wird der Tabakrauch eingeatmet. Eine Shisha kann am Boden oder am Tisch stehen und hat einen Schlauch, der rundherum gereicht wird. Manche Pfeifen haben auch mehrere Schläuche.
Oft wird der Vergleich zwischen Wasserpfeife und Zigarettenkonsum gestartet – dies ist aber oftmals schwer, da der Konsum (Häufigkeit, Dauer) unterschiedlich ist.
- Die Shisha wird meistens nicht täglich geraucht (wie es bei Zigaretten-raucherInnen üblich ist) und der durchschnittliche Konsum dauert ca. 50 Minuten.
- Die Temperatur der Glutzone liegt bei ca. 400 Grad (ca. 800 Grad bei Zigaretten) – der Rauch wird durch das Wasser nämlich abgekühlt und kratzt dadurch weniger im Hals. Man kann dadurch wesentlich tiefer in die Lunge inhalieren. Der Mythos, dass das Wasser die Schadstoffe aus dem Rauch filtert, stimmt nicht.
- Mit dem Konsum von Cannabis hat die Shisha grundsätzlich nichts zu tun. Cannabis kann auch durch eine sogenannte „Bong“ konsumiert werden, eine asiatische Form der Wasserpfeife.
Gesundheitliche Risiken
- Auch aufgrund der süßen Aromen entsteht der Eindruck, dass Shisharauchen weniger schädlich ist als Zigarettenrauchen. Das stimmt allerdings nicht.
- Durch das tiefere Einatmen beim Rauchen der Wasserpfeife wird meist ein höherer Anteil an Nikotin aufgenommen, d.h. die Konzentration von Nikotin im Körper ist nach dem Konsum der Wasserpfeife wesentlich höher als nach einer Zigarette. Dadurch erhöht sich die Suchtgefahr, da Nikotin eine stark abhängig machende Substanz ist.
- Ob durch Zigarettenrauchen oder Shisha, bei beiden Konsumarten können dieselben Erkrankungen auftreten (Krebserkrankungen in Mund, Rachen und Lunge, Verschlechterung der Lungenfunktion, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-System etc.).
- Sitzen NichtraucherInnen in der Nähe, können sie dieselben giftigen Stoffe einatmen. Durch das „Passivrauchen“ sind sie somit demselben Erkrankungsrisiko ausgesetzt, wie RaucherInnen.
- Sogar NichtraucherInnen konsumieren die Shisha und können durch das Nikotin abhängig werden.
- Ein Mundstück sollte immer nur von einer Person benutzt werden, da es sonst zu übertragbaren Krankheiten wie Herpes, Tuberkulose oder Hepatitis führen kann. Auch kann es zu Infektionen durch eine schlechte Reinigung kommen.
Nachdem mit der Shisha Tabak konsumiert wird, fällt sie in dieselbe gesetzliche Regelung wie das Zigarettenrauchen. Demnach ist der Konsum der Wasserpfeife unter 18 Jahren nicht erlaubt.