Tabak wird aus der Tabakpflanze gewonnen und kann in Form von Zigaretten, Zigarillos, Zigarren, Pfeifen, Wasserpfeifen, Schnupf- oder Kautabak konsumiert werden.
Es gibt in etwa 75 Arten von Tabakpflanzen. Davon hat speziell der Virginische Tabak (Nicotiana tabacum) Bedeutung für die Tabakproduktion. Als ursprüngliche Heimat der Tabakpflanze gilt Amerika, wo die indigenen Völker bereits vor hunderten Jahren die berauschende Wirkung dieser Pflanze kannten und zu kultischen Zwecken nutzten. Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Tabakpflanze nach Europa, wo sie zunächst als Zierpflanze Verwendung fand. Jean Nicot führte die Pflanze 1570 in Frankreich ein, wo sie hauptsächlich in Form von Schnupftabak konsumiert wurde. Im 17. Jahrhundert breitete sich das Rauchen von Tabak im Zuge des 30-jährigen-Krieges über ganz Europa aus und gelang bis nach China und Japan.
Tabak war in vielen Ländern verboten, eine Ausbreitung des Konsums konnte dadurch jedoch nicht verhindert werden. Bis 1848 war das Rauchen von Tabak auf den Straßen in Deutschland noch verboten. Zunächst konnte Tabak nur aufwendig mit Hilfe von Pfeifen geraucht werden, Mitte des 19. Jahrhunderts erleichterte die Zigarette die Konsumation. Im 20. Jahrhundert erlebte das Rauchen von Zigaretten den größten Aufschwung. Aufgrund von enormen Gesundheitsrisiken gehen mittlerweile immer mehr Staaten dazu über Maßnahmen zu setzen, um den Zigarettenkonsum einzuschränken (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen).

Tabakanbau verursacht Umweltschäden, er laugt die Böden stark aus. Um neue fruchtbare Felder zu gewinnen, werden daher Wälder gerodet. Auch wird viel Brennholz für die Trocknung von Tabak benötigt. Jährlich werden rund 8 Millionen Tonnen Holz gebraucht. Zudem schaden die eingesetzten Chemikalien der biologischen Vielfalt, da diese in die Gewässer gelangen.
Auch die enthaltenen Giftstoffe des Tabakmülls, besonders Zigarettenstummel, schaden der Umwelt, da sie in Böden und Gewässer gelangen.2

Die Raucher*innenprävalenz ist weltweit am höchsten in Bevölkerungsteilen mit geringem sozioökonomischen Status. Diese Tatsache ist in Niedrig- und Mitteleinkommensländern genauso wie in Hocheinkommensländern festzustellen.2
Laut WHO3 leben über 80 % der weltweiten Tabakkonsumenten in Niedrig- und Mitteleinkommensländern.
Obwohl sich in Österreich aktuell ein Rückgang beim Tabakkonsum sowohl bei Jugendlichen als auch in der Gesamtbevölkerung zeigt, scheinen sich die sozioökonomischen Unterschiede jedoch eher verstärkt zu haben.1
1Schmutterer, Irene (2020): Tabak‐ und verwandte Erzeugnisse: Zahlen und Fakten 2020. Gesundheit Österreich, Wien.
Zugriff am 17.5.2021: https://jasmin.goeg.at/1552/1/Tabak-%20und%20verwandte%20Erzeugnisse.%20Zahlen%20und%20Fakten%202020_bf.pdf
2Unfairtobacco (2019): Kinderrechte und Tabakkontrolle. Das Recht auf eine tabakfreie Welt. Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt und Entwicklung (BLUE 21) e. V., Berlin.
Zugriff am 10.5. 2021: https://unfairtobacco.org/wp-content/uploads/2019/11/Broschuere_Kinderrechte_DE.pdf
3WHO (2020): Tobacco.
Zugriff am 17.5.2021: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/tobacco